Refraktive Chirurgie

Die refraktive Chirurgie ist ein Sammelbegriff für viele Augenlaseroperationen, bei denen die Brechkraft des Auges verändert wird. Mit der Veränderung der Brechkraft wird erzielt, dass der Patient nach der Behandlung weder eine Brille noch Kontaktlinsen weiterhin benötigt. Bei der refraktiven Chirurgie handelt es sich um eine sehr sichere Methode, den Patienten von einer niedrigen oder hohen Fehlsichtigkeit zu erlösen.

Die Geschichte der refraktiven Chirurgie nahm ihren Anfang im 20. Jahrhundert, um genau zu sein am Anfang der 30er-Jahre. Zu dieser Zeit wurden das erste Mal Studien zur Modellierung der Hornhaut aufgezeichnet. Allerdings kam es in der Anfangszeit noch sehr häufig zu Komplikationen während und nach der Operation, zum Beispiel kam es häufig vor, dass die Hornhaut vernarbte. Ab dem Jahr 1978 kam die refraktive Chirurgie dann häufiger in den USA zum Einsatz, im Jahr 1983 wurde dann die Korrektur zum ersten Mal mit einem Excimerlaser durchgeführt. Die erste Behandlung an einem Menschen wurde dann 1987 mit einer photorefraktiven Keratektomie (PRK) durchgeführt. In den weiteren Jahren wurde die Methode weiterentwickelt und somit wurde die LASEK entwickelt. Etwa ab dem Jahr 1989 wurde die Keratomileusis mit dem Excimerlaser kombiniert und daraus entstand nun die LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis). Seitdem wächst die Anzahl der Augenlaserbehandlungen pro Jahr immer weiter. Jedes Jahr finden bis zu 130.000 LASIK-Operationen statt.

Anwenden kann man die Laserbehandlung bei Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder auch bei Astigmatismus. Ein Sehfehler liegt dann vor, wenn der Brennpunkt im Auge nicht auf der Netzhaut liegt, um dort ein scharfes Bild abzubilden. Das gilt zum Beispiel bei Kurzsichtigkeit, wo das Auge etwas zu lang gebaut ist und der Brennpunkt nun vor der Netzhaut liegt. Bei Weitsichtigkeit ist es genau andersherum, der Augapfel ist etwas zu kurz und der Brennpunkt des Auges liegt hinter der Netzhaut. Bei der Laserbehandlung wird die Hornhaut des Auges so modelliert, dass Brennpunkt und Netzhaut wieder übereinander liegen. Eine andere Methode ist es, die natürliche Augenlinse durch eine künstliche Augenlinse austauschen zu lassen, um von der Brille weg zu kommen. Wieder zurück zur LASIK-Methode: Dort wird das Gewebe der Hornhaut mit dem Excimerlaser abgetragen, um dem Patienten ein Sehen ohne Brille zu ermöglichen. Mittlerweile gibt es verschiedene Methoden, um die Fehlsichtigkeit zu beheben, zum einen gibt es die LASIK mit Mikrokeratom, bei der eine Klinge aus der obersten Hornhautschicht eine halbkreisförmige Lamelle präpariert. Eine weitere Methode ist die FemtoLASIK, bei der die Lamelle nicht mehr mit der Klinge, sondern mit einem Laser präpariert wird. Ein ganz neues Verfahren ist die ReLEx SMILE, bei der nur noch ein kleiner Einschnitt durch den Laser an der Hornhaut erfolgt und durch diesen kleinen Schnitt eine Gewebelamelle herausgeholt wird.