Auswirkungen des Klimawandels auf die Augen

Auswirkungen Klimawandel auf Augen

Die Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels auf die Meere und die Biosphäre sind völlig zu Recht ein Dauerthema in den Medien. Die Wirkung auf uns Menschen wird aber meist ausschließlich durch Folgeeffekte beschrieben – Unbewohnbarkeit von Landstrichen, Überflutung von Küstenregionen, Ernteausfälle und Wetterextreme. Weitgehend medial unbeachtet bleiben hingegen bislang unmittelbare Konsequenzen für unsere Gesundheit und insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels auf die Augen.

Atmosphärische Veränderungen durch den Klimawandel beeinträchtigen auch die Schutzwirkung der Erdatmosphäre im UV-Bereich. In der Folge sind unsere Augen durch intensivere UV-Strahlung gefährdet. Reizungen der Augen und Verbrennungen können die Folge sein. Zudem gefährdet der Klimawandel auch die Wasserqualität. Infektionen, die die Augengesundheit gefährden, können in Zeiten des Klimawandels auch in Industrienationen wie Deutschland zum Problem werden.

Wir vom Lasik-Welt Augenlaserzentrum Köln betrachten es als unsere Aufgabe, Sie über diese Risiken zu informieren.

 

Intensivere UV-Strahlung kann Ihre Augen schädigen

Ein gutes Beispiel für den verharmlosenden Umgang mit UV-Strahlung ist die Schneeblindheit. Schneeblindheit ist entgegen landläufiger Meinung keine besonders ausgeprägte Form von Überreizung der Netzhaut. Schneeblindheit ist ein Sonnenbrand auf dem Auge.

Nimmt man
– den bekannten Anstieg der Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre,
– die bekannten Auswirkungen von Treibhausgasen auf die Ozonschicht
– und die ebenfalls bekannte Schutzwirkung der Ozonschicht
hinzu, so ergibt sich bereits eine akute Gefährdung unserer Augen durch Sonnenbrand auf dem Auge.

Weitere mögliche Pathologien infolge intensiverer UV-Strahlung sind:

-Katarakte,
-Pterygium (Wachstum der Schleimhäute, die das Weiße im Auge bedecken),
-akute Photokeratitis (Entzündung der Hornhaut),
-Photokonjunktivitis (Entzündung der Bindehaut des Auges),
-akute solare Retinopathie (Sonnenbrand an der Retina),
-und Makuladegeneration.

Diese Risiken wurden bereits 2003 von der Weltgesundheitsorganisation WHO im Bericht “Klimawandel und menschliche Gesundheit: Risiken und Antworten” geschildert.
Intensivere UV-Strahlung setzt auch uns Mitteleuropäer Risiken aus, wie sie sonst von Lebensräumen am Äquator bekannt sind. Vorzeitiges Altern der Augenlinse und Presbyopie (Altersweitsichtigkeit) bereits in niedrigem Lebensalter werden sich im Zuge des Klimawandels in unseren Breiten häufen.
Über Erkrankungen am Auge selbst sind Schädigungen der umliegenden Haut zu befürchten, etwa Tumore am Augenlid.

 

Gefahren durch kontaminiertes Wasser

Der menschliche Körper besteht zu 50 bis 70 % aus Wasser. Durch Schweiß, Verdunstung über Schleimhäute und durch unseren Stoffwechsel verlieren wir täglich Wasser. Ohne ausreichenden Ersatz durch regelmäßige Wasserzufuhr können wir nicht überleben.
Zudem ist Wasser zur Zubereitung von Speisen, zur Körperpflege und zu häuslicher Hygiene unentbehrlich. Mangel an Wasser und Wasserverschmutzung sind deshalb stets lebensbedrohlich.

Schmutziges Wasser ist als eines der Hauptrisiken für die Gesundheit bekannt. Die Versorgung von Menschen mit sauberem Wasser ist eines der Hauptanliegen von UNICEF und humanitären Organisationen in aller Welt. Regionen ohne ausreichende Wasserversorgung und Wasserqualität werden von Seuchen heimgesucht, von denen viele direkt die Augengesundheit gefährden. Trachoma, die führende Ursache von Erblindung aufgrund bakterieller Infektionen und Onchocerciasis, eine Infektion durch Fadenwürmer, die zur sogenannten Flussblindheit führen kann, sind erschreckende Beispiele für Pathologien infolge problematischer Wasserversorgung.

Nicht nur Dürre und Wassermangel, sondern auch unkontrollierte Fluten können zur Wasserverschmutzung führen. Kontaminierte Schlämme und Giftstoffe werden in das Grundwasser eingetragen, Fäkalien aus der Kanalisation können bei Überschwemmungen in den Wasserkreislauf gelangen. Durch den anthropogenen Klimawandel mit sich bereits abzeichnenden Extremwetterlagen auch in den gemäßigten Breiten rücken diese Probleme in unsere mitteleuropäische Lebenswirklichkeit. Das Gesundheitssystem kann sich mit lokal ungewohnten Auswirkungen des Klimawandels auf die Augen konfrontiert sehen.

 

Luftqualität und Luftkontamination

Sogar schadstoffarme Luft kann die Augengesundheit beeinträchtigen. Extremwetterlagen bringen sowohl Phasen sehr feuchter als auch Phasen sehr trockener Luft mit sich. Die Auswirkungen trockener Luft kennen Kontaktlinsenträger:innen aus eigener Erfahrung – die Augen trocknen aus, die Kontaktlinsen werden unbrauchbar, es treten Reizungen und Rötungen auf.

Temperaturanstieg und trockene Luft erhöhen zudem die Waldbrandgefahr. Dabei wird Rauch freigesetzt. Die Wirkung von Rauch auf die Augen ist jedem und jeder bekannt, der/die schon einmal in Windrichtung neben einem Grill oder einem Osterfeuer gestanden hat.

Noch heimtückischer als Rauch sind Stickstoffdioxide und Kohlenmonoxide für die Augengesundheit. Diese vom Straßenverkehr in unangenehmer Nähe zu unseren Aufenthaltsorten emittierten Schadstoffe können die Entstehung altersbedingter Makulardegeneration (AMD) begünstigen. Dies wurde bereits in einer taiwanesischen Langzeitstudie eindeutig nachgewiesen.

 

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