Das Corneal Cross-Linking (CXL) ist ein ambulantes Augenbehandlungsverfahren, das die Hornhaut stärkt, wenn diese durch Keratokonus, andere Hornhauterkrankungen oder (selten) durch eine Komplikation nach einer LASIK-Operation geschwächt wurde. Alternative Namen und Markennamen für diese Behandlung sind „Kollagen-Cross-Linking“, „C3-R“, „CCL“ und „KXL“.
Bei der minimal invasiven CXL-Behandlung wird flüssiges Riboflavin (Vitamin B2) auf die Oberfläche der Augen aufgetragen, danach wird eine Behandlung mit ultraviolettem Licht durchgeführt, um die Hornhautektasie zu vermindern.
Die beiden Grundtypen des Hornhaut-Cross-Linking sind:
- Epithelium-off-CXL: Bei dieser Art des Cross-Linking wird die dünne äußere Schicht (Epithel) der Hornhaut entfernt, damit das flüssige Riboflavin einfacher in das Hornhautgewebe eindringen kann.
- Epithelium-on-CXL: Bei dieser Behandlung (auch transepitheliales CXL genannt) bleibt das schützende Hornhaut-Epithel erhalten. Dadurch braucht das Riboflavin länger zum „Einwirken“.
Das Cross-Linking kann auch mit anderen Verfahren zur Keratokonus-Behandlung kombiniert werden. Zum Beispiel kann das Cross-Linking mit der Implantation von bogenförmigen Intacs kombiniert werden. Dies hilft bei fortgeschrittenen Fällen von Keratokonus, die Hornhaut neu zu formen und zu stabilisieren.
Das Kollagen-Cross-Linking wird in vielen Ländern durchgeführt, aber die Behandlung hat bis jetzt noch keine Zulassung durch die FDA erhalten.
Wer ist für ein Corneal Cross-Linking geeignet?
Das Cross-Linking ist am effektivsten, wenn es durchgeführt wird, bevor die Hornhaut eine zu unregelmäßige Form hat oder ein starker Verlust der Sehkraft durch einen Keratokonus oder andere Ursachen für Hornhautektasie vorliegt. Wenn die Behandlung frühzeitig durchgeführt wird, kann die Hornhaut stabilisiert oder sogar die Form verbessert werden, was zu einer stärkeren Sehkraft führt und zu einer besseren Möglichkeit, Kontaktlinsen zu tragen.
Eine andere potentielle Anwendung des Cross-Linking ist die Behandlung von Hornhautgeschwüren, die nicht auf Antibiotika ansprechen. Studien haben außerdem festgestellt, dass das Cross-Linking bei der Beseitigung einer Reihe von Hornhautinfektionen effektiv sein kann.
Einige Ärzte haben auch berichtet, dass sich die Stabilität der Hornhaut bei Patienten, bei denen eine radiale Keratotomie (eine refraktive Behandlung der 1980er und 1990er) durchgeführt wurde, verbessert hat. Das Cross-Linking scheint bei den Patienten, bei denen tägliche Schwankungen der Sehstärke auftreten, am besten zu funktionieren.
Was erwartet einen während und nach einer Hornhaut-Cross-Linking-Behandlung?
Während der Voruntersuchung wird der Arzt die Dicke Ihrer Hornhaut messen, um festzustellen, ob Sie für die Behandlung geeignet sind. Es wird außerdem eine Untersuchung der Sehstärke und der allgemeinen Gesundheit Ihrer Augen durchgeführt. Der Arzt wird eine genaue Oberflächenkarte Ihrer Hornhaut („Hornhauttopografie“ genannt) anfertigen, um die Stärke der Augenerkrankung festzustellen.
Das Cross-Linking stärkt die Verbindungen im Stroma der Hornhaut. In dieser Schicht wird bei der LASIK-Operation Gewebe entfernt.
Das Cross-Linking dauert in den meisten Fällen 60 bis 90 Minuten. Wenn bei Ihnen ein Epithelial-off-Cross-Linking durchgeführt wird, werden Sie von dem Arzt in eine Liegeposition gebracht und die Epithelschicht Ihrer Hornhaut entfernt. Danach werden Ihnen Riboflavin-Augentropfen verabreicht.
Wenn bei Ihnen ein Epithelial-on-Cross-Linking durchgeführt wird, werden Sie in eine Liegeposition gebracht und Riboflavin-Tropfen angewendet. Nachdem genug Zeit vergangen ist (abhängig von der Technik), wird der Arzt Ihre Augen untersuchen, um sicherzugehen, dass sich genug Riboflavin auf der Hornhaut befindet.
Die Hornhautdicke wird überprüft und dann werden für bis zu 30 Minuten die UV-Strahlen angewendet.
In manchen Fällen wird danach eine Verbandskontaktlinse verwendet. Es werden Ihnen antibiotische und entzündungshemmende Augentropfen verschrieben.
Studien haben gezeigt, dass beim Epithelial-off- und Epithelial-on-CXL die Hornhaut von 99 Prozent der Patienten stabil bleibt oder eine Verbesserung der Form der Hornhaut erreicht wird, was für Patienten mit progressivem Keratokonus, der sonst zu Blindheit führen kann, besonders wichtig ist.