Bei einer LASIK und anderen Verfahren der refraktiven Laserchirurgie, wie PRK und LASEK, wird ein hoch spezialisierter Excimerlaser benutzt, um die Hornhaut umzuformen und Sehschwächen wie Myopie (Kurzsichtigkeit), Hyperopie (Weitsichtigkeit) und Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) zu korrigieren.
Excimerlaser haben das Fachgebiet der Augenlaser-Operationen revolutioniert und haben über die Jahrzehnte die Sicherheit, Effektivität und die Planbarkeit der refraktiven Chirurgie deutlich erhöht.
Excimerlaser können mikroskopisch kleine Mengen des Gewebes der Stroma-Schicht der Hornhaut mit einer sehr hohen Genauigkeit entfernen oder „abtragen“, ohne das umliegende Hornhautgewebe zu schädigen.
Es sind mehrere Excimerlaser, die von der FDA zugelassen sind, auf dem Markt. Aber der eine ist nicht unbedingt „besser“ als der andere. Welcher Laser für Sie am besten geeignet ist, hängt von Ihren individuellen Voraussetzungen ab, wie z. B. von der Stärke Ihrer Sehschwäche, der Pupillengröße und der Dicke Ihrer Hornhaut. Ihr Augenarzt wird Sie beraten, wenn es darum geht, zu bestimmen, welcher Excimerlaser der beste für Sie ist.
Die meisten Experten sind sich einig, dass das Können und die Erfahrung des Chirurgen sowie eine genaue Untersuchung, ob Sie ein geeigneter Kandidat für eine LASIK sind, viel wichtigere Faktoren für die Ergebnisse der LASIK sind als die kleinen Unterschiede zwischen den Excimerlasern.
Wie funktioniert der Excimerlaser
Der Excimerlaser gibt einen kühlen ultravioletten Lichtstrahl mit einer bestimmten Wellenlänge ab (üblicherweise 193 Nanometer), um Hornhautgewebe genau zu entfernen. Wenn die Oberfläche der Hornhaut neu geformt ist, können die Lichtstrahlen wieder genau auf der Netzhaut fokussiert werden.
Die ultravioletten Lichtimpulse arbeiten mit hoher Energie und nur an einem winzigen Teil der Hornhaut. Sie haben die Fähigkeit, gerade einmal 0,25 Mikrometer Gewebe zu entfernen (1 Mikrometer ist 1 Tausendstel Millimeter.)
Ein Excimerlaser korrigiert die Kurzsichtigkeit, indem er die Hornhaut abflacht und korrigiert die Weitsichtigkeit, indem er die Hornhaut steiler macht. Auch der Astigmatismus kann korrigiert werden, indem der Laser eine irreguläre Hornhaut glättet.
Excimerlaser werden mit einem Computer gesteuert, um Ihre individuelle Sehschwäche zu korrigieren. Ihr Arzt wird den Excimerlaser mit den gewünschten Daten programmieren, um Ihre Hornhaut neu zu formen und Ihre Sehschwäche zu behandeln. Die entfernte Menge des Hornhautgewebes ist bei jedem Patienten individuell.
Die meisten modernen Excimerlaser haben ein automatisches Eye-Tracking. Dieses überwacht die Augenbewegungen. Somit verbleibt der Laserstrahl immer auf der Zielfläche während der Operation. Studien haben belegt, dass Eye-Tracker bessere Ergebnisse erzielen und die Komplikationen bei der LASIK im Vergleich zu älteren Lasern, die kein Eye-Tracking verwenden, reduzieren.
Arten von modernen Excimerlasern, die während der LASIK-Behandlung genutzt werden.
In den USA erfüllen alle zugelassenen Excimerlaser die Sicherheits- und Effektivitätskriterien der FDA.
Der Hauptunterschied zwischen den LASIK-Lasern ist die Art, wie der Laserstrahl ausgesendet und der Blickverlauf während der Operation verfolgt wird.
Slit-Scanning-Laser: Slit-Scanning-Laser verwenden relativ kleine Laserstrahlen. Diese sind mit einem rotierenden Gerät mit Schlitzöffnungen, die sich vergrößern, verbunden. Die Laserstrahlen dringen durch diese Öffnungen während der Operation. Dadurch wird eine sich allmählich vergrößernde Ablationszone produziert.
Dieses Verfahren sorgt für gleichmäßige Strahleneigenschaften, die eine gleichmäßigere Behandlung ermöglichen als ältere Breitstrahl-Laser. Aber mit Slit-Scanning-Lasern gibt es ein leicht erhöhtes Risiko einer Dezentrierung und Überkorrektion, wenn kein Eye-Tracker benutzt wird oder ein unerfahrener Chirurg die Behandlung durchführt.
Wellenfrontunterstützte Laser: Viele Excimerlaser, ob Spot- oder Slit-Scanning-Laser, sind mit einem Gerät verbunden, das Mängel im optischen System des Auges erkennt und „kartiert“ – basierend darauf, wie Lichtstrahlen durch das Auge fallen. Durch diese Wellenfront-Technologie entsteht eine Custom LASIK-Behandlung, die individuell für jeden Patienten ist. Sowohl der Slit-Scanning- als auch der Spot-Scanning-Laser können bei wellenfront-unterstützten Behandlungen genutzt werden.
Pupillengröße, Geschwindigkeit der Ablation und Patientenkomfort
In den letzten Jahren wurde immer häufiger nachgewiesen, dass große Pupillen die Ergebnisse der Behandlung beeinflussen können. Wenn sich Ihre Pupille in der Dunkelheit über den Durchmesser der Behandlungszone der Hornhaut hinaus erweitert, können Probleme beim Sehen wie Lichthöfe um Lichtquellen oder Blendungen entstehen.
Einige Chirurgen meinen, dass der Durchmesser der Ablationszone mindestens genau so groß sein sollte wie Ihre Pupille in gedämmtem Licht. Wenn Sie größere Pupillen haben, gilt es zu beachten, einen Laser zu verwenden, der die richtige Behandlungszone (Durchmesser) herstellen kann. Sie sollten dies mit Ihrem Arzt besprechen.
Die Behandlungszeit unterscheidet sich ebenso von Laser zu Laser. Sie reicht von 30 bis 60 Sekunden oder auch länger. Dies könnte in Verbindung mit dem Komfort während der Behandlung interessant für Sie sein.
Sie sollten außerdem Ihren Arzt fragen, ob er einen Femtosekunden-Laser benutzt oder ein chirurgisches Instrument (Mikrokeratom), um den Flap bei einer LASIK zu schneiden und wie sich diese beiden Methoden im Zusammenhang mit dem Komfort für Sie unterscheiden. Zu der Fragestellung, ob der Femtosekunden-Laser oder ein Mikrokeratom besser ist, gibt es viele gegensätzliche Meinungen.
Was Sie beachten sollten, wenn Sie verschiedene LASIK-Laser vergleichen
Wenn Sie Laser für LASIK-, PRK- oder andere refraktive Operationen beurteilen, dann werden Sie wahrscheinlich auf Informationen zurückgreifen, die während klinischer Studien der FDA im Rahmen der Zulassung der Laser gewonnen wurden. Sie sollten hierbei jedoch Folgendes berücksichtigen:
Die Ergebnisse der klinischen Studien der FDA für LASIK-Laser können nicht direkt verglichen werden, weil in jeder Studie andere Auswahlkriterien der Patienten zu Grunde gelegt werden.
Die Ergebnisse sind heutzutage besser als die Daten der FDA vorgeben; denn die Prüfung durch die FDA erfolgt in der frühen Phase der Entwicklung eines neuen Lasers. Hersteller dürfen technische Verbesserungen durchführen und machen dies auch häufig, manchmal sogar noch in der Testphase des Lasers. Eine dieser Verbesserungen ist die wellenfront-optimierte LASIK-Technologie, die eine genauere und individuellere Korrektur der Sehschwäche ermöglicht als frühere Laser.
Auch die Vorgehensweisen des Chirurgen entwickeln sich und sind meistens besser als diejenigen, die noch während der FDA-Tests genutzt wurden. Dies alles zusammen mit der Erfahrung des Chirurgen, die über diesen Zeitraum weiter wächst, bedeutet, dass die Ergebnisse meist besser sind als sich anhand der ursprünglichen Daten der FDA ablesen lässt.
Die Daten einer FDA-Studie lassen sich nicht genau mit den Daten einer anderen FDA-Studie vergleichen. Die Hersteller stellen sich bei der FDA mit verschiedenen Konzepten vor, die oft unterschiedliche Einschlusskriterien für Patienten sowie unterschiedliche Endpunkte haben. Obwohl in sicherlich allen Studien Fragen bezüglich der Sicherheit und Effektivität beantwortet werden müssen, sind sie nicht dafür gemacht, um verglichen zu werden.
Ein wirklicher Vergleich zwischen Laser A und Laser B würde zufällige klinische Studien erfordern, bei denen Patienten nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden, um eine Operation mit dem einen oder dem anderen Laser über den selben Zeitraum von demselben Chirurgen zu bekommen. Die FDA-Tests werden so nicht durchgeführt – obwohl andere Studien dies manchmal tun.
Die Studien decken nicht alle Möglichkeiten ab. Selbst wenn es so scheint, als ob eine bestimmte Charakteristik oder Erkrankung Sie von der Behandlung ausschließen würde, weil es in der Zulassung des Excimerlasers so formuliert wurde, kann es sein, dass Sie der Arzt trotzdem als Patient in Betracht zieht.
Des Weiteren muss es auch nicht so sein, dass ein anderer Laser mit einer bestimmten Zulassung für die Verwendung bei Ihren Erkrankungen oder Charakteristika besser geeignet ist.